Eine neue Studie von Gartlehner et al hebt ein bekanntes Problem hervor, das alle Bereiche der medizinischen Forschung betrifft und als sogenannter Reporting Bias bekannt ist. Dieser kann den Gesamtnachweis für die Wirksamkeit einer medizinischen Behandlung verzerren, wobei der Nutzen in der Regel überschätzt wird (wir haben berichtet) und die Anwendung der Komplementärmedizin, im Speziellen der Homöopathie in der tierärztlichen Praxis sowie deren universitäre Lehre und Forschung fordert.

Die für die Homöopathie erfreulichen Ergebnisse führten jetzt zu einigen Artikeln und Beiträgen, die wir hier für Sie gesammelt haben. 

  1. Das Ausmaß der Berichtsverzerrung ist bei Homöopathie-Studien geringer als bei Studien zur konventionellen Medizin
    Das British Medical Journal (BMJ) hat diesen rapid response von Michael Frass und Menachem Oberbaum veröffentlicht.
    Zusammenfassung: Frühere Studien, die im BMJ veröffentlicht wurden und sich mit der Verzerrung der Berichterstattung in allen medizinischen Bereichen befassten, zeigten, dass die Hälfte aller registrierten klinischen Studien in der konventionellen Medizin ihre Ergebnisse nicht innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten berichtet, während laut Gartlehner et al. 2022 62 % aller registrierten Homöopathiestudien die Veröffentlichung erreichen, und dass Inkonsistenzen bei der Berichterstattung über die primären Ergebnisse in 43 % der konventionellen medizinischen Studien auftreten, während dies laut Gartlehner et al. 2022 nur in 25 % der veröffentlichten Homöopathiestudien der Fall ist.
  2. Kontext ist alles: Schlussfolgerungen von Gartlehner et al. sollten mit Vorsicht interpretiert werden
    „Zwar wurde versucht, diese neue Studie zu nutzen, um die Evidenzbasis der Homöopathie zu untergraben, indem eine „schlechte Forschungspraxis” behauptet wurde, doch sind solche Behauptungen völlig unbegründet”. Statement von Elizabeth R. Roberts
  3. Die Berücksichtigung des Status der Studienregistrierung ändert nichts an den Schlussfolgerungen zweier früherer Überprüfungen der Homöopathie
    Bei ihrer erneuten Analyse haben Gartlehner et al. nicht erkannt, dass die Meta-Analyse von Mathie et al. in erster Linie auf einer Sensitivitätsanalyse von Studien basierte, die verlässliche Beweise enthielten (tatsächlich geringes Risiko der Verzerrung). Statement von Robert T. Mathie 
  4. „Böser Glaube” bei der Berichterstattung über homöopathische Forschung 
    „Es scheint, dass diese Autoren selbst Beweise für ihre eigene Voreingenommenheit bei der Berichterstattung und für ihr eigenes Vermeiden der Berichterstattung über Beweise, die zeigen, dass die konventionelle medizinische Forschung ebenso oder noch mehr an diesem Problem schuld sein kann, vorlegen”. Statement von Dana Ullman, MPH, CCH
  5. Debatte um angeblich schlechte Standards in Homöopathie-Forschung
    Artikel in dem Magazin „Economy” – wir haben berichtet
  6. Das Ausmaß der Berichtsverzerrung ist bei Homöopathie-Studien geringer als bei Studien zur konventionellen Medizin
    Die deutsche Version des Statements des Homeopathy Research Institutes (HRI)

 

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