Wir haben berichtet: Eine neue Studie von Gartlehner et al hebt ein bekanntes Problem hervor, das alle Bereiche der medizinischen Forschung betrifft und als sogenannter Reporting Bias bekannt ist. Dieser kann den Gesamtnachweis für die Wirksamkeit einer medizinischen Behandlung verzerren, wobei der Nutzen in der Regel überschätzt wird.
Diese Studie von Donau Uni Krems, Karl Landsteiner Uni und Med Uni Wien kritisiert verzerrende Studien und zeigt gleichzeitig, dass der Grad des Reporting Bias in der Homöopathie-Forschung geringer ist, als in der konventionellen medizinischen Forschung.
Vergleiche mit Studien zu konventioneller Medizin
Von diesem Ergebnis berichtet jetzt auch das unabhängige Magazin für Wirtschaft und Bildung Economy.
Für die drei Homöopathieverbände wurden
- Elisabeth Lazcano von der Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin
- Bernhard Zauner von der Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie und
- Petra Weiermayer von der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie
um Stellungnahmen gebeten. Sie fragten sich: „Welches Ziel mag Gartlehner als Co-Direktor des Cochrane Institute Austria damit verfolgen?” Sie spielen damit auf den Umstand an, dass sich Barbara Nußbaumer-Streit als Co-Direktorin des Cochrane Zentrums und Gartlehner-Kollegin an der Donau-Uni im Februar 2020 die Studien-Situation in der konventionellen medizinischen Forschung angesehen hat (Anm. „Clinical Trial Transparency in Austria-Mapping unreported drug trials“) und es hier teilweise sogar schlechtere Ergebnisse im Vergleich mit der Homöopathie gab.
„Nur knapp über 18 Prozent der Studien wurden zum damaligen Zeitpunkt in der dafür vorgesehenen Datenbank ordnungsgemäss hochgeladen. Rund 40 Prozent aller von Medizinunis in Österreich beauftragten Studien zu Arzneimittel erblicken niemals das Licht der Öffentlichkeit“, so Lazcano, Zauner und Weiermayer. Und: Im Vergleich zu den Studien in der konventionellen Medizin zeige Gartlehners Studie für die Homöopathie-Forschung sogar bessere Ergebnisse. Es gäbe „eine geringere Nutzenüberschätzung als in der konventionellen medizinischen Forschung“ und „eine signifikant geringere Verzerrung durch Nichtveröffentlichung von Studien“, so die Homöopathievertreter.
Aber lesen Sie selbst den Artikel: https://www.economyaustria.at/forschung/debatte-um-angeblich-schlechte-standards-homoopathie-forschung