Homöopathie als Leuchtfeuer in der Tiermedizin

„Komplementärmedizin in Diskussion“ lautete der Titel der Fachtagung, die der Verein Steirischer Tiergesundheitsdienst (TGD, www.stmk-tgd.at) vergangene Woche in der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf in der Steiermark sehr erfolgreich veranstaltete. Unter der Leitung von TGD-Geschäftsführer Dr. Karl Bauer wurde über den Stellenwert der Komplementärmedizin, dazu gehören u.a. die Homöopathie und die Phytotherapie, referiert und diskutiert. Im Mittelpunkt stand die Forderung, dass integrative Tier-Behandlungsmethoden ausschließlich in der Hand von akademisch ausgebildeten Tierärzten und Tierärztinnen liegen müssen und die Aus- und Weiterbildung in integrativen Therapiemethoden auch an der Universität weiter vorangetrieben wird. Hatzendorf, Steiermark, März 2019. Die Tagung „Komplementärmedizin in Diskussion“ wurde vom Geschäftsführer des Steirischen Tiergesundheitsdienstes, Dr. Karl Bauer organisiert, um angesichts der aktuellen Debatte über den Nutzen integrativer Medizin zu diskutieren, wie eine Wissensvermittlung auf Augenhöhe – von Tierärzten für Tierärzte –
erfolgen kann. An der Fachtagung in der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf, selbst ein Homöopathisches Kompetenzzentrum in der Steiermark, nahmen mehr als 30 interessierte Tierärzte und Tierärztinnen teil, um am neuesten Stand der Wissenschaft und Praxis der Integrativmedizin teilhaben zu können. Bei allen Referenten, unter der Federführung von Dr. Petra Weiermayer, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie war klar zu erkennen,
dass man der Homöopathie einfach nur vertrauen muss, denn sie stellt tatsächlich evidenzbasierte Medizin dar, was viele nicht wissen. Im Angesicht der zunehmenden Antibiotikaresistenzen ist es außerdem notwendig, die Homöopathie weiter zu fördern und auszubauen, wie dies auch im WHO-Strategiepapier
Traditional Medicine Strategy 2014-2023 (W1) für alle Mitgliedstaaten gefordert wird. Homöopathie bietet zusätzlich zur konventionellen Medizin eine weitere Möglichkeit in der Tiermedizin Entscheidendes zu bewegen. So wie es auch von Tierärztekammerpräsident Mag. Kurt Frühwirth gefordert wird. Die Tierärztekammer hatte erst kürzlich in einem Positionspapier gefordert, dass der Einsatz der integrativen Veterinärmedizin als Ergänzung
zur Schulmedizin und die Verankerung der Integrativmedizin in der akademischen Ausbildung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien festgeschrieben werden soll. Nochmals hervorzuheben ist die Forderung der Tierärztekammer, dass Integrativmedizin
immer in tierärztlicher Hand bleiben muss. Fachtierarzt für Homöopathie, Mag. Michael Ridler, zeigte anschaulich, wie hilfreich der Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln in der Rinderpraxis ist. Selbst das Milch laufen lassen der Kühe (die Kuh lässt die Milch unabhängig vom Melkvorgang laufen), wobei die
konventionelle Medizin an ihre Grenzen stößt, kann dank homöopathischer Therapie ohne Wartezeiten geheilt werden. Ebenso positive Erfahrungen teilte Schweinespezialistin Dr. Ursula Friedmann mit den interessierten Zuhörern, wobei auch sie betonte, dass ohne klinische Untersuchung und Diagnosestellung kein homöopathisches Arzneimittel eingesetzt werden kann.
Fallstricke in der Anwendung von Arzneimittel- und Dispensierrecht in der tierärztlichen Praxis entschlüsselte Dr. Heinz Heistinger, Vorsitzender der Prüfungskommission zur Hausapothekenzusatzqualifikation (ÖTK).

Neben dem Wirken der Homöopathika, ist die Phytotherapie eine weitere Behandlungsoption in der Tiergesundheit, ao. Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. rer. nat. Karin
Zitterl-Eglseer, von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, betonte in ihrem Vortrag, dass eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Phytotherapeutika beim lebensmittelliefernden Tier ist notwendig ist. Trotz unberechtigter Zwischenrufe hat sich die Wirksamkeit der Homöopathie längst erwiesen, die Homöopathie hat sich etabliert und ihren berechtigten Platz in der Veterinärmedizin eingenommen – die enge Zusammenarbeit von Universität und Praxis bilden dabei ein bewährtes Fundament und diese muss ausgebaut werden. Und, so stellte Mag. Michael Ridler in seinem Vortrag treffend fest: „Homöopathie ist
interessant, herausfordernd, eine evidenzbasierte Therapiemethode und eine Möglichkeit die tägliche Routine zu durchbrechen“.

Das Fazit des Veranstalters Dr. Karl Bauer: „Es war eine großartige Fachtagung zu einem wichtigen Thema. Aus diesem Grund habe ich bereits Gespräch geführt um die Homöopathie auch beim österreichweiten ÖTGD-Tierärztekongress vom 11.-13. Oktober 2019 in St. Wolfgang einzubringen – in welchem Umfang das sein wird, steht noch nicht fest.”

Die vortragenden Experten im Überblick:
Dr. Petra Weiermayer, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für
Veterinärmedizinischen Homöopathie (ÖGVH), www.oegvh.at
Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK),
www.tieraerztekammer.at
Dr. Heinz Heistinger, Vorsitzender der Prüfungskommission zur
Hausapothekenzusatzqualifikation (ÖTK)
Mag. Michael Ridler, Fachtierarzt für Homöopathie, Vorstandsmitglied der ÖGVH,
www.tierarzt-ridler.at
Dr. Ursula Friedmann, Fachtierärztin für Schweine und Veterinärhomöopathin,
www.dr-vet.at/Ursula-Friedmann.46.0.html
ao. Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. rer. nat. Karin Zitterl-Eglseer, Institut für
Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe, Veterinärmedizinische Universität
Wien, www.vetmeduni.ac.at
(W1)
https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/92455/9789241506090_eng.pdf;jsessioni
d=C30DA1C1FC0408209797850E6A07CD10?sequence=1

Interview Dr. Petra Weiermayer, Präsidentin ÖGVH: IM INTERVIEW Dr. Weiermayer Präsidentin ÖGVH

Interview Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der österr. Tierärztekammer: IM INTERVIEW Mag. Frühwirth, Tierärztekammer

Interview Dr. Karl Bauer, TGD Stmk Geschäftsführer: IM INTERVIEW Dr. Karl Bauer

Link zur Langtextversion: PRESSETEXT LANG Homöopathie als Leuchtfeuer in der Tiermedizin

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